Fußball 13.07.

Geschrieben von Jürgen Dreißigacker am . Veröffentlicht in 2023

Trainer Riza Aydogan ist von der Qualität des SV/BSC Mörlenbach überzeugt und will Platz vier bestätigen. Beka-Brüder gehen nach Ober-Abtsteinach

Abgänge sind auch eine Chance

Von Bernd Graber

Mörlenbach. Der SV/BSC Mörlenbach muss den Abgang von vier Stammspielern verkraften, darunter ist auch Co-Spielertrainer Ervin Beka. Er wechselte zwei Tage vor dem Ende der Wechselfrist noch überraschend zum FC Ober-Abtsteinach und folgte damit seinem jüngeren Bruder Endrit nach. Beide zusammen erzielten in der vergangenen Saison 23 Tore.

Nach neun Jahren in Mörlenbach hätte sich Spielertrainer Riza Aydogan einen anderen Abschied für seinen „Co“ gewünscht. „Das ist schon bitter, zumal wir keine Möglichkeit mehr hatten, zu reagieren.“ Nichtsdestotrotz wünscht Aydogan allen Abgängen alles Gute. Er selbst schaut nach vorne. „Wer nicht in Mörlenbach spielen will, den möchte ich auch nicht haben“, sagt Aydogan, das sei auch die Meinung der Mannschaft.

Im Gegenteil. „Durch Veränderungen entstehen neue Horizonte. Ich sehe die Qualität in der Mannschaft und bin mir sicher, dass wir das auffangen können“, sagt Aydogan, der mit fast 41 Jahren nach wie vor auf dem Platz unverzichtbar ist und 25 von 28 Spielen in der vergangenen Saison absolvierte. „Ich möchte so lange weitermachen, wie ich mich gut fühle und ich das Gefühl habe, dass ich der Mannschaft helfen kann“, sagt Aydogan.

Nur ein echter Neuzugang

Alexander Qoku wechselte zum Kreisoberligisten SG Unter-Abtsteinach, Farhan Mohammed ging zum Liga-Konkurrenten FSV Rimbach und Lionel Guardado, der allerdings nur sieben Einsätze hatte, schloss sich dem TSV Aschbach an.

Als Neuzugang kann der SV/BSC nur Volkan Cakir vom ISC Fürth präsentieren, der in der Offensive bereits einen guten Eindruck hinterlassen hat. Aus der A-Jugend stoßen Allrounder Brooklyn Thaller und Mittelfeldspieler Samir Calomiom hinzu.

Trotz der Abgänge will Aydogan seine Ziele nicht herunterschrauben und die Leistung aus dem Vorjahr bestätigen. „Unser Anspruch ist das obere Tabellendrittel“, sagt Aydogan. In der vergangenen Runde spielten die Mörlenbacher bis zum Schluss um den Aufstieg mit, am Ende wurde der Aufsteiger Vierter. Dass es nicht mit dem Durchmarsch in die Kreisoberliga nach einer „tollen Saison“ (Aydogan) klappte, kann der Trainer mit etwas Abstand verschmerzen, auch wenn sein Team eine Klasse höher angesichts der Herausforderungen sicherlich schneller hätte wachsen können. Aber auch zwei weitere Jahre in der A-Liga würden dem Mörlenbacher Projekt keinen Abbruch tut – längerfristig will man mit eigenen Spielern dann doch wieder in die Kreisoberliga kommen. „Jedoch nicht auf Biegen und Brechen“, so Aydogan.

Beim ersten Blick mag es so aussehen, dass die Mörlenbacher auf dem Papier nominell schwächer geworden sind. Doch das sei alles Kopfsache, sagt Aydogan, der von allen Spielern erwartet, dass man die Abgänge gemeinsam auffange. Gerade vom 20-jährigen Robin Renzland, der fußballerisch alles mit sich bringe, hofft der Trainer, „dass er seine Rolle findet“. Sein zwei Jahre älterer Bruder Leon Renzland sei schon eine Führungsfigur, immerhin spielte er bei Eintracht Wald-Michelbach zuvor höherklassig.

Die Hoffnungen beim SV/BSC Mörlenbach ruhen nicht zuletzt auf dem 20-jährigen Robin Renzland (hier links im Duell mit dem Zotzenbacher Serkan Sabanci). Bild: Fritz Kopetzky


Unberechenbarer geworden

Im ersten A-Liga-Jahr konnten die Mörlenbacher ohne Druck unbekümmert aufspielen. Das ist jetzt weg, dafür konnte man Erfahrungen sammeln – und ist nicht zuletzt durch die notwendigen Veränderungen unberechenbarer geworden. „Die Gegner werden sich anders auf uns einstellen. Das hat man teilweise schon in der Rückrunde gesehen. Wir brauchen mehr Flexibilität, wie wir das Spiel angehen, und müssen ruhiger und besonnener agieren“, sagt Aydogan.

In den ersten Testspielen klappte das gegen drei Kreisoberligisten schon gut, obwohl einige Spieler krankheitsbedingt ausfielen. Es gab zwei 2:1-Siege gegen Eintracht Wald-Michelbach II und Sportfreunde Heppenheim sowie eine 1:2-Niederlage gegen die KSG Mitlechtern.

Am ersten Spieltag der Kreisliga sind die Mörlenbacher am 6. August spielfrei und müssen danach zur TG Trösel, gegen die man auch das letzte Spiel der vergangenen Saison hatte (3:3). Es gibt leichtere Auftakte als bei den heimstarken Tröselern, denen Aydogan ein wenig die Rolle des Geheimfavoriten zutraut. Top-Favoriten sind für den Trainer allerdings Absteiger SV Lörzenbach und der Vorjahresdritte VfR Fehlheim II.

Trainerwechsel in der Zweiten

In der zweiten Mannschaft hat es einen Trainerwechsel gegeben. Für Alexander Hübner, der zusammen mit Aydogan vor drei Jahren übernommen hatte, ist jetzt Izzet Acik in der Verantwortung. Die Reserve, in der Erstmannschaftsspieler wie Niklas Dölp oder Marco Schilling noch einmal angreifen wollen, sollte in der Kreisliga D wieder eine gute Rolle spielen, nachdem man die vergangene Saison als Fünfter beendete. In jedem Fall haben die Mörlenbacher genügend Spieler. Aydogan baut auf einen 20-Mann-Kader, mindestens genauso viel hat die zweite Mannschaft. Und im äußersten Notfall gibt es noch Soma-Spieler, die eingesetzt werden können.

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