Fußball 22.03.

Geschrieben von Jürgen Dreißigacker am . Veröffentlicht in 2017

Fußball: SV/BSC Mörlenbach feiert sieben Siege in Folge in der Kreisliga B und steht auf dem vierten Tabellenplatz / Trainer Tobias Heer lobt Entwicklung seiner Mannschaft

Die Spieler wissen, worauf es ankommt

Mörlenbach. Am 4. November verlor der SV/BSC Mörlenbach das letzte Spiel in der Fußball-Kreisliga B. Nach dem 1:5 bei der SG Unter-Abtsteinach schalteten die Mörlenbacher aber einen Gang hoch und legten eine Serie von sieben Siegen hin. Lohn ist inzwischen der vierte Tabellenplatz mit 37 Punkten. Elf Punkte Rückstand sind es bis zum Tabellendritten Unter-Abtsteinach, vier Punkte beträgt der Vorsprung auf die Verfolger aus Schönmattenwag und vom VfL Birkenau II. Wir sprachen mit Trainer Tobias Heer (45/Archivbild: Simon Hofmann), der im fünften Jahr nach einer Durststrecke und dem Abstieg aus der Kreisliga A mit den Mörlenbachern wieder Erfolge feiert.

Herr Heer, nach sieben Siegen in Folge - wird Ihnen die Erfolgsserie Ihrer Mannschaft nicht selbst langsam unheimlich?

Tobias Heer (lacht): Unheimlich ist relativ. Natürlich ist es schön, dass sich die Mannschaft so weiterentwickelt und auch der vierte Platz ist toll.

Nach oben geht allerdings nichts mehr?

Heer: Ja, dazu haben wir in der Vorrunde vier Spiele verloren gegen Mannschaften - bis auf Birkenau -, die hinter uns stehen. Sonst wäre vielleicht sogar noch mehr möglich gewesen.

In der vergangenen Saison entging der SV/BSC Mörlenbach nur durch eine nicht mehr für möglich gehaltene Aufholjagd dem Abstieg. Jetzt haben Sie plötzlich ein Spitzenteam?

Heer: Man muss die Entwicklung über zwei, drei Jahre sehen. In der vergangenen Runde haben wir 16 Spieler aus der Jugend hinzubekommen. Da war klar, dass sie sich erst noch entwickeln müssen. Sie hatten einfach noch nicht die Erfahrungswerte und setzten teilweise die Prioritäten anders, gingen beispielsweise lieber mal feiern. Sie haben aber schon in der Rückrunde Großes geleistet.

Ihre Spieler haben also begriffen, worauf es ankommt?

Heer: Trotz einer großen Trainingsbeteiligung, was mir als Coach wirklich Spaß macht, waren noch Schwankungen da. Doch inzwischen ist die nötige Konstanz vorhanden. Die Spieler merken selbst, dass, wenn sie gut trainieren, sich entsprechend vorbereiten und konzentriert ins Spiel gehen, der Erfolg sich einstellt. Und das ist ein schönes Gefühl. Es kann aber auch mal wieder anders kommen.

Bei den drei Siegen in diesem Jahr hat Ihre Mannschaft nur zwei Gegentore bekommen?

Heer: Wir stehen hinten kompakt, alle helfen sich gegenseitig aus. Sebastian Müller führt mit seiner Erfahrung zusammen mit Co-Spielertrainer Lulu Monachello die Mannschaft auf dem Feld. Und nach vorne sind wir derzeit recht effektiv.

Genauer gesagt zwölf Tore in drei Spielen. Al Said Biazid steht mit 27 Treffern hinter Abedin Reqica sogar auf Platz zwei der Torjägerliste. Auch das Derby in Zotzenbach hat Mörlenbach zuletzt 5:1 gewonnen?

Heer: Das war auch verdient. Zotzenbach muss sich aufgrund seiner aggressiven Spielweise nicht wundern, wenn in der zweiten Hälfte irgendwann mal jemand vom Platz fliegt. Das hätte schon in der ersten Halbzeit der Fall sein können. Am Schiedsrichter lag es jedenfalls nicht. Wir haben die bessere Kondition, und mir war klar, dass wir geduldig sein müssen, aber zum Ende hin unsere Tore schießen werden. So war es dann auch. Beim 5:0-Heimsieg gegen den TSV Hambach hat der Gegner, den ich eigentlich hoch einschätze, nicht stattgefunden. Wir hätten sogar höher gewinnen können.

Am Sonntag kommt der Tabellenzwölfte FC Fürth II ins Weschnitztalstadion. Der achte Sieg in Folge ist Pflicht?

Heer: Von wegen! Von der Tabellensituation her sollten wir das Spiel für uns entscheiden. Die Jungs sind auch heiß und wollen die Serie halten. Aber wir müssen wieder kompakt stehen, konzentriert spielen und dem Gegner nicht ins offene Messer laufen. Dann sollte in der Tat ein Heimsieg möglich sein. Bis auf Alexander Steffey, der sich gezerrt hat, sind alle Spieler an Bord. Das ist auch gut so, denn die zweite Mannschaft muss sich im Vorspiel gegen den Tabellenführer ISC Fürth beweisen, der eine sehr gute Mannschaft hat. Am Sonntag wird jeder Mann gebraucht.

Sie haben angekündigt, bis zum Saisonende rotieren zu wollen, um allen Spielern Einsatzzeiten zu geben?

Heer: Ja, wir haben einen breiten Kader von 18 bis 20 Spielern in der ersten Mannschaft. Einige, die vielleicht im zweiten Glied standen, werden wieder ihre Chance bekommen und können sich beweisen. Natürlich wollen wir gerne den vierten oder fünften Platz halten, aber wichtig ist es auch, den Kader in der Breite weiterzuentwickeln.

Der Blick geht also beim SV/BSC Mörlenbach schon in Richtung neue Saison. Sie haben auch schon verlängert, was wird möglich sein?

Heer: Da liegt noch ein langes Stück Arbeit vor uns. Aber natürlich wollen wir den nächsten Schritt nach vorne tun. Ob es dann für den Aufstieg reicht oder nicht, ist zweitrangig. Die Spieler bleiben zu 99 Prozent alle in Mörlenbach. Das ist schon einmal das Positive. Wenn wir unter den ersten drei landen wollen, brauchen wir sicherlich noch die eine oder andere Verstärkung. Und wenn halt niemand kommt, müssen die Jungs noch mehr die Ärmel hochkrempeln, denn einen Rückschritt will keiner machen.

Nach langer Zeit gibt es jedenfalls wieder eine echte Mörlenbacher Mannschaft?

Heer: Den Umbruch haben wir ganz gut hinbekommen. Die Spieler geben das Vertrauen, was der Verein und auch ich als Trainer in sie setzt, zurück. Die Spieler sind alle in Mörlenbach verwurzelt, sodass der Verein sicherlich noch einige Jahre seine Freude an ihnen haben kann. Es ist ein eingeschworener Haufen mit einer sehr guten Kameradschaft. Das spricht sich rum. beg

27 Tore hat Al Said Biazid bereits für den SV/BSC Mörlenbach erzielt. Der Syrer traf auch zweimal beim 5:1 gegen den FSV Zotzenbach (dahinter Murat Demir). Bild: Philipp Reimer

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