Fußball: SV/BSC verzichtet aus Fairnessgründen aufs Wiederholungsspiel gegen TSV Weiher, der damit drei Punkte kampflos bekommt

Mörlenbacher treten nicht an

Mörlenbach. Der SV/BSC Mörlenbach tritt zum Wiederholungsspiel am 1. März in Zotzenbach gegen den TSV Weiher nicht an. Damit gehen die drei Punkte in der Fußball-Kreisliga B mit 3:0 kampflos an die Weiherer. „Damit sollte der Gerechtigkeit Genüge getan sein“, begründete Mörlenbachs Abteilungsleiter Michael Laier die Entscheidung, die innerhalb seiner Abteilung einen breiten Konsens gefunden habe. „Der TSV Weiher erhält die drei Punkte, die ihm durch das Eingreifen von unserer Seite verloren gegangen sind“, sagte Laier mit Blick auf den Fair-Play-Gedanken.

Doch keine Wiederholung: Der SV/BSC Mörlenbach verzichtet auf das am 1. März in Zotzenbach neu angesetzte Spiel gegen den TSV Weiher. Archivbild: Kopetzky

Siegtreffer verhindert

Zur Erinnerung: Am 7. Dezember war ein Mörlenbacher Auswechselspieler beim Stand von 0:0 in letzter Minute aufs Spielfeld gerannt, schlug den Ball weg und verhinderte damit, dass die Weiherer das 1:0 erzielen konnten. Der Schiedsrichter zeigte dem Mörlenbacher die gelb-rote Karte und verhängte einen Freistoß, der aber nichts mehr einbrachte. Am Abend eskalierte das „Skandalspiel“, als drei Weiherer Spieler und ein inzwischen nicht mehr zum Verein gehörendes TSV-Mitglied (er hatte einen Teleskopschlagstop dabei) nach einem provozierenden Foto auf Facebook die Weihnachtsfeier des SV/BSC Mörlenbach störten und es zu einem Handgemenge kam.

Dafür wurden die Weiherer vom Bergsträßer Kreissportgericht wegen vorsätzlicher Unsportlichkeit zu Geldstrafen zwischen 50 und 100 Euro verurteilt, zwei Spieler bekamen ein Platzverbot von einem halben Monat (wir berichteten). Bereits vor der Verhandlung vor dem Kreissportgericht in Bürstadt hatten die Mörlenbacher dem Klassenleiter Martin Wecht (Rimbach) signalisiert, dass sie zum Wiederholungsspiel nicht antreten wollten, nachdem dieses vom Kreissportgericht in schriftlicher Verhandlung angeordnet worden war. „Der Klassenleiter hat uns daraufhin gebeten, uns das nochmals zu überlegen“, sagte Laier. Die Entscheidung war jedoch gefallen. „Angesichts der noch immer aufgeheizten Stimmung müssen wir davon ausgehen, dass es sich schon beim kleinsten Foul wieder hochschaukelt. Zumal es gleich das erste Spiel nach der Winterpause wieder gegeneinander ist. Wir müssen unsere Punkte gegen Lampertheim, Fürth oder Riedrode holen - nicht aber gegen Weiher“, sagte der Mörlenbacher Abteilungsleiter.

Michael Laier vermisst im Übrigen immer noch eine Entschuldigung der Weiherer Störenfriede. „Unser betroffener Spieler musste Abbitte leisten und ist durch jede Jugendmannschaft gelaufen“, sagte Laier. Beide Vereine unterhalten eine gemeinsame Jugendarbeit, die trotz der Vorkommnisse fortgesetzt wird, das war von den Beteiligten schnell festgestellt worden. Sollte Weiher allerdings nicht den Aufstieg schaffen und es in der kommenden Saison wieder zu einem Derby in der B-Liga kommen, dann spielen die Mörlenbacher, „dann ist das etwas anderes, denn bis dahin ist viel Wasser die Weschnitz heruntergeflossen“, meinte Laier.

Weiter mit Tobias Heer

Trainer des SV/BSC Mörlenbach bleibt jedenfalls auch in der nächsten Runde Tobias Heer (Bild), der seit November 2012 im Amt ist. Auch bei Zweitmannschaftstrainer Josip Pahljina geht Laier davon aus, dass die Zusammenarbeit fortgesetzt wird.

Die Abteilungsversammlung der Fußballer findet am 10. März um 20.30 Uhr im Clubheim statt, an gleicher Stelle tagt am 1. März um 10.30 Uhr die Soma-Abteilung. beg