Volleyball: SV Mörlenbach bekommt nach dem Aufstieg in die Bezirksoberliga vier Neuzugänge aus Weinheim / Klassenerhalt ist das Ziel

Für das „Abenteuer“ gezielt verstärkt

Mörlenbach. Vorbereitungsturniere, Testspiele und Rundenspiele – 23 Partien hatte der SV Mörlenbach in der vergangenen Saison bestritten. Heraus kam eine „Wahnsinnsbilanz“: 23 Siege und der Aufstieg in die Bezirksoberliga. 2008 hatte sich die Volleyballabteilung gegründet, im Jahr darauf übernahm Hendrik Dietz als erster Trainer in der Abteilungsgeschichte und startete in der Kreisliga. 2011 stieg der SVM als Meister mit nur einer Niederlage in die Bezirksliga auf, 2014 dann die ungeschlagene Meisterschaft in der Bezirksliga und der Aufstieg in die Bezirksoberliga.

Der SV Mörlenbach will nach dem Aufstieg in die Bezirksoberliga den Klassenerhalt schaffen. Unser Bild zeigt stehend von links: Jonas Reinig, Jonathan Lustig, Jochen Willnauer, Tobias Rauch, Andreas Kalesse (Betreuer), Tim Drexler, Patrick Gunsch, Viet Pham Duc; unten von links Klaus Fraas, Thiago Spellmeier, Gunnar Matthes, Abubakar Othman, Chris Augustin (Kapitän) und Hendrik Dietz (Trainer). Es fehlen Michael Klieber, Maximilian Klöss und Christoph Möhler.

Beim SVM setzt man auf Kontinuität: Trainer Dietz geht in seine sechste Saison und die Hälfte der Mannschaft spielt seit Abteilungsgründung zusammen. „Die Mischung stimmt. Bei uns ist etwas zusammengewachsen und gleichzeitig bringen die Neuzugänge frischen Wind herein, der enorm wichtig ist“, so Vorstandsmitglied Klaus Fraas.

Einen kleinen personellen Umbruch gibt es aber dann doch vor dem Abenteuer Bezirksoberliga. Die Weschnitztaler haben sich kräftig verstärkt. Vier Neuzugänge schließen sich dem SVM-Team an, dem steht ein Abgang gegenüber. Mittelblocker Dominik Grünewald, der aus studienbedingten Gründen nicht mehr weiterspielen kann, hat den Verein verlassen. Mit Gunnar Matthes und Christoph Möhler (beide TSG Weinheim) darf sich der SVM über erfahrene Spieler aus der badischen Landesliga freuen. Gunnar Matthes begleitet die Außenangreifer-Position, hat aber im Training bereits angedeutet, dass der Allrounder auf verschiedensten Positionen einsetzbar ist. Christoph Möhler, der mit Trainer Hendrik Dietz vier Jahre lang in Weinheim zusammenspielte, ist Spezialist im Außenangriff und sehr ruhig am Ball. Der dritte Neuzugang, der Franzose Jonathan Lustig, ist ein echter Blickfang: Der athletische Zweimeterhüne verstärkt den SV im Mittelblock. Der vierte Neue, der wie Lustig vom AC Weinheim ins Weschnitztal kommt, ist der flinke Annahmespieler Viet Pham Duc.

Viel Zeit bleibt der Aufstiegsmannschaft nicht, sich auf die Bezirksoberliga vorzubereiten. Durch die Sommerferien stehen dem SVM in diesem Jahr nur fünf Wochen Vorbereitung zur Verfügung – so wenig wie noch nie. Nach dem Trainingsstart am 25. August kam es am letzten Wochenende zum ersten Härtetest beim Saisonvorbereitungsturnier in Marburg. Der SV Mörlenbach wusste zu überzeugen und belegte bei 16 startenden Teams den vierten Platz. Am 27. September beginnt dann die Saison für den Neuling zu Gast bei der SSG Langen. rac

 

Interview mit Hendrik Dietz

Quantensprung für die Spieler

Wie schätzen Sie die Bezirksoberliga im Vergleich zur Bezirksliga ein?

Hendrik Dietz: Auch wenn wir in den letzten Jahren immer mal wieder auf Turnieren gegen höherklassige Mannschaften gespielt haben, bedeutet die höhere Klasse für uns einen Quantensprung. Wirkliche Gegner hatten wir letztes Jahr nicht, dieses Jahr wird keine Mannschaft wirklich schlechter sein als wir. Das bedeutet für uns, dass wir uns schnell an den stärkeren Block, bessere Aufschläge und besonders an bessere Zuspieler gewöhnen müssen. Unser Ziel kann zunächst nur der Klassenerhalt sein.

Nicht nur die Liga ist neu, auch einige neue Gesichter sind im SVM-Trikot zu sehen. Wie schätzen Sie Ihren Kader ein?

Dietz: Den Weggang von Dominik Grünewald auf der Mittelblockerposition können wir durch Jonathan Lustig ersetzen, der mit seiner Athletik und seinen zwei Metern Größe natürlich eine Wucht ist. Über die beiden Neuzugänge Gunnar Matthes und Christoph Möhler aus Weinheim freue ich mich ebenso, weil sie schon höher gespielt haben. Hinzu kommt mit Viet Pham Duc ein Spieler, der viel mitbringt, um uns perspektivisch weiterzuhelfen. Insgesamt halte ich den Kader für ausgeglichener als letzte Saison und stark genug für die Bezirksoberliga.

Die Vorbereitung ist in dieser Saison sehr kurz. Auf was setzen Sie Priorität?

Dietz: Wichtig ist mir zunächst die Vermittlung von Sicherheit in den Grundtechniken, weil in der höheren Klasse die Schiedsrichter genau hinschauen, dann vor allem der Angriff aus der eigenen Annahme. Die meisten Sätze werden in der ausgeglichenen Klasse knapp ausgehen, deshalb muss die eigene Annahme stehen. Unser athletisches Ziel liegt auf dem Bereich der Schnelligkeit. Die hat uns schon letztes Jahr ein wenig gefehlt.

Sehen Sie nach dem Erwerb der B-Lizenz Volleyball noch mal anders?

Dietz: Nicht das Volleyballspiel an sich, sondern die Bedeutung von Training sehe ich anders. Meine Trainingsformen sind noch komplexer und spielnäher geworden. rac