Tischtennis: Interview - „Jeder will gegen uns gewinnen“

Tischtennis: Markus Zeitz kehrt zum SV Mörlenbach zurück und erwartet nach dem Abstieg in die Verbandsliga keine leichte Saison / Wieder mehr Fans in die Halle holen

Mörlenbach. Mit Markus Zeitz ist ein ehemaliger Leistungsträger des SV Mörlenbach zurückgekehrt. Er spielte zwischenzeitlich vier Jahre beim TTV Weinheim-West, drei Jahre davon in der Badenliga, und stand in der vergangenen Saison in Neckarbischofsheim an der Platte. Beim SVM kommt Zeitz eine Führungsrolle zu.

Ihm ist eine Führungsrolle zugedacht: Markus Zeitz steht beim SV Mörlenbach an Position fünf an der Platte. Archivbild: Gutschalk

Herr Zeitz, zurück beim SV Mörlenbach. Wie kam es dazu?

Markus Zeitz: Nachdem ich vor einem Jahr nach Neckarbischofsheim in die Badenliga gewechselt bin, hatte sich der jetzige Abteilungsleiter Martin Sauer, der die hervorragende Arbeit von Karl Helmling übernommen hat, bei mir gemeldet. Er fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, wieder in Mörlenbach zu spielen. Da ich vor meinem Wechsel nach Weinheim sechs sehr schöne Jahre in Mörlenbach verbracht hatte und die weiten Fahrten von insgesamt 150 km von Hemsbach nach Neckarbischofsheim natürlich einen sehr großen zeitlichen Aufwand bedeuteten, musste ich nicht lange überlegen. Kurios ist, dass ich Martin Sauer noch von meiner Zeit in Käfertal vor über 20 Jahren kannte, da ich damals für zwei Jahre sein Trainer war und er als Schüler anfing. Ein wesentlicher Aspekt für einen Wechsel war auch, dass mein früherer langjähriger Mannschaftskamerad Klaus Fraas wieder in der 1. Mannschaft spielt, wo er leistungsmäßig natürlich auch hingehört. 

Sie betreten in Mörlenbach ja kein Neuland, aber es hat sich einiges verändert. Sind Sie darauf eingestellt?

Zeitz: Nach vielen Jahren in Mörlenbach kenne ich natürlich noch das ganze Umfeld sowie fast alle Spieler. Leider hat sich einiges nicht zum Guten verändert. Zuerst einmal die verlorene Spielklasse (damals Oberliga), weiterhin der Abgang vieler guter Spieler und folglich auch der Verlust etlicher Mannschaften. Dies hat sicherlich unterschiedliche Gründe. Ziel muss es sein, dem entgegenzuwirken, um den Trend zu stoppen.

Wichtig wird vor allem sein, die beiden jungen Spieler Ziener und Rauch zu motivieren?

Zeitz: Mit Timo Ziener und David Rauch hat Mörlenbach zwei hoch talentierte Jugendliche. Beide sind langjährige hessische Kaderspieler und haben ein riesiges Potenzial. Gerade Timo als derzeitiger hessischer Jugendmeister hat mit seinen 18 Jahren die Möglichkeit, im vorderen Paarkreuz eine tolle Bilanz zu spielen und somit ein ganz wichtiger Spieler in der Mannschaft zu werden. Da er bereits vor zwei Jahren in der Oberliga Mitte gespielt hat, verfügt er schon über eine gewisse Routine. Aber auch David könnte in der Verbandsliga im hinteren Paarkreuz ein ganz wichtiger Spieler werden. Schließlich hat er letztes Jahr in der Hessenliga hinten eine ausgeglichene Bilanz gespielt. Wichtig ist, dass die beiden jungen Spieler Spaß haben, regelmäßig ins Training kommen und sich dadurch eigentlich zwangsläufig auch der Erfolg einstellt. Da ich in früheren Jahren ja auch schon mit sehr jungen Spielern wie Patrick Franziska und Alexander Krieger erfolgreich zusammen gespielt habe, werde ich auf jeden Fall versuchen, mein Bestes dazu beizutragen.

Es wird eine Runde mit vielen interessanten Derbys. Wie können wieder mehr Zuschauer kommen?

Zeitz: Ich kann mich noch gut erinnern, als wir in Mörlenbach vor weit mehr als 100 Zuschauern gespielt haben. Unsere Fans haben uns riesig unterstützt. Ziel muss es jetzt zunächst einmal sein, einen guten Start hinzulegen. Sollte dies gelingen, werden auch wieder mehr Zuschauer in die Halle kommen. Gerade die Derbys werden es natürlich in sich haben, da die meisten anderen Vereine noch nie so hochklassig wie Mörlenbach gespielt haben. Jeder will gegen uns gewinnen und am Ende der Runde vor uns platziert sein. Dies wollen wir natürlich versuchen zu verhindern.

Welchen Platz nimmt der SV am Saisonende ein?

Zeitz: Nach dem Abstieg aus der Hessenliga und dem Weggang von Erik Immel wird es in der Verbandsliga allerdings nicht so einfach. Grund hierfür ist, dass es bei Manuel Metzger fraglich ist, ob er überhaupt in der Runde zum Schläger greifen kann. Mit ihm wäre es für jede andere Mannschaft sehr schwer, gegen uns zu gewinnen. Ohne ihn sehe ich den letztjährigen Tabellenzweiten Hammelbach als Topfavoriten für den Aufstieg an. Ebenfalls vor uns sehe ich dann noch die stark personell verstärkten Teams aus der Nachbarschaft: TTC Heppenheim und TTV Topspin Lorsch. Ob wir es ohne Manuel Metzger schaffen, uns in der vorderen Tabellenhälfte zu platzieren, bleibt abzuwarten. Vielleicht schweißt der fünftägige Ausflug nach Ostrava/Tschechien zu „Waschek“ zusammen. rac