Tischtennis: Sauer ist der neue Chef

am . Veröffentlicht in 2013

SV Mörlenbach: Nach knapp 20 Jahren gibt Karl Helmling die Leitung der Tischtennisabteilung ab

Mörlenbach. Nach knapp 20 Jahren übergab Karl Helmling die Leitung der Tischtennisabteilung des SV Mörlenbach (SVM), die in diesem Jahr 60 Jahre besteht, an seinen Nachfolger Martin Sauer. Bei der Jahreshauptversammlung wurde er einstimmig gewählt. Sauer, der sich für das Vertrauen bedankte, versprach die bisher erfolgreiche Entwicklung fortzusetzen. Darüber hinaus hatte er den Auftrag, Karl Helmling zum Ehrenabteilungsleiter zu ernennen. Ferner wurden Gerhard Metz als Kassenwart und als Revisoren Falko Schumann sowie Joachim Dapper gewählt.

Karl Helmling (links) übergibt die Schlüssel an den neuen Leiter der Tischtennisabteilung des SV Mörlenbach, Martin Sauer. Helmling wurde bei der Jahreshauptversammlung zum Ehrenabteilungsleiter ernannt. Bild: Schilling

In seinem letzten Jahresbericht erinnerte Helmling an die Entwicklung der Abteilung in den letzten 20 Jahren. „Wir haben in diesen Jahren im sportlichen, sozialen und kulturellen Bereich eine Abteilung aufgebaut, die sich nicht nur hessenweit, sondern auch auf Bundesebene höchste Anerkennung verdiente.“ Diese Strukturen und das Netzwerk gelte es zu pflegen und weiter auszubauen, so Helmling weiter. Sein Dank galt aber auch seinen Mitstreitern in den vergangenen 20 Jahren, wobei er stellvertretend seine „rechte Hand“, den Finanzverwalter Gerhard Metz nannte. Dankesworte erreichten auch Falko Schuhmann, der es der Abteilung gestattet, Altpapiercontainer auf dessen Grundstück aufzustellen, wo die Einwohner – unabhängig von den Sammlungen – jeden Samstag von 10 bis 12 Uhr ihr Altpapier abliefern können. Diese Einnahmen wurden besonders für den Aufbau einer kontinuierlichen Nachwuchsarbeit verwendet. Der Ehrenvorsitzende des SVM, Bodo Kalesse, erinnerte daran, dass Helmling schon seit Jahren als Vorsitzender für die Verwaltung im Hauptverein wichtige Entscheidungen mitgetragen habe und auch weiterhin dem geschäftsführenden Vorstand angehört.

Jugend hat sich gut entwickelt

Über den aktuellen Stand im sportlichen Bereich informierte Helmling die Mitglieder. So hofft er mit den 1. Herren (Hessenliga; Vaclav Frydrych, Eric Immel, Timo Ziener, Manuel Metzger, David Rauch und Kevin Arnold) den Klassenerhalt zu schaffen. Die 2. Herren (Bezirksliga; Klaus Fraas, Robin Hasieber, Norbert Albert, Jannik Rauch, Jan Reinig und Franz Gawlowski) seien in der Rückserie wieder in ruhiges Fahrwasser kommen.

Auch auf die Nachwuchsarbeit ging Helmling sein. Der vor Jahren eingeschlagene Weg, mit ausgebildeten Trainern und Pädagogen eine kontinuierliche Nachwuchsarbeit zu betreiben, habe sich als richtig erwiesen. Zahlreiche Talente seien herangereift und inzwischen sei der Nachwuchs bundesweit ein Begriff. Etwa 40 Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren trainieren unter dem Trainerteam von Jens Hofmann, Tobias Rauch, Timo Ziener und David Rauch wöchentlich bis zu viermal über je zwei Stunden.

Das Grundprinzip der Jugendarbeit sei, so Helmling abschließend, neben der Förderung des sozialen Miteinanders, die optimalsten sportlichen Möglichkeiten auf Leistungs- und Breitensportebene zu bieten. Dazu seien auch Investitionen vorgenommen worden: In den letzten zwei Jahren wurden 14 neue Tische, zwei Tischtennisroboter, 20 Zähltafeln sowie acht Tischtennisnetze gekauft. Damit sei die Ausstattung der Sportgeräte auf einem hohen Niveau. rn

 

ECHO Interview 06.02.13 

„Bin froh, einfach spielen zu können“ 

Interview – Der scheidende Tischtennis-Abteilungsleiter Karl Helmling blickt auf Amtszeit voller Höhepunkte zurück

ECHO: Herr Helmling, erleichtert nach dem Schritt oder überwiegt eher Wehmut?

Karl Helmlig: Unglaublich erleichtert. Ich bin froh, in Zukunft einfach in die Halle gehen zu können und Tischtennis zu spielen, ohne ständig vereinstechnische Probleme lösen zu müssen.

ECHO: Was sind die Gründe für Ihren Entschluss?

Helmling: Die berufliche Beanspruchung nimmt zu, für die Freizeit bleibt immer weniger Zeit. Es ist mir nicht mehr möglich, mit dem notwendigen Engagement, der Konsequenz und auch Motivation die Abteilung zu führen.

ECHO: Was zählen Sie zu den Höhepunkten während Ihrer Amtszeit, was zu den negativen Erscheinungen?

Helmling: Die Zeiten, in denen wir mit Frauen und Männern in der Oberliga spielten, mit den Kids in der Hessenliga mit einer phasenweise super Resonanz. Teilweise sahen mehr als hundert Zuschauer die Spiele, es herrschte eine Riesenstimmung in der Halle. Ausnahmespieler wie Vaclav Frydrych, Patrick Franziska, Kevin Lorenz, Heinz Nowicki, Mark Seidler oder Markus Zeitz spielten, beziehungsweise spielen immer noch, jahrelang bei uns. Auch die vielen Veranstaltungen im sportlichen, sozialen und kulturellen Bereich sind nicht zu vergessen. Absolutes Highlight war die Ausrichtung der deutschen Schülermeisterschaften 2003. Stets stand die komplette Abteilung dahinter, und wir haben nicht eine Veranstaltung in den Sand gesetzt. Negativaus meiner Sicht war nur, dass die Betreuung der Jugendlichen bei Verbandsspielen beziehungsweise Turnieren nicht optimal lief. Hier müsste noch einiges getan werden.

ECHO: Wie sehen Sie die Perspektiven der SVM-Tischtennisabteilung?

Helmling: Es wird nicht einfach. Es zeigt sich der Trend, dass wegen beruflicher Beanspruchung allgemein immer weniger Zeit für den Sport bleibt. Es ist nahezu unmöglich, mit sechs Stammspielern eine Runde durchzuspielen. Wir haben über Jahre Struktur, Konzept und Netzwerk aufgebaut, dies muss eigentlich nur gepflegt und aufrechterhalten werden.

ECHO: Viele Vereine, auch unterklassige, investieren kräftig. Wird der SV Mörlenbach seiner Linie treu bleiben, weiter verstärkt auf den Nachwuchs zu setzen?

Helmling: Hier muss ein Kompromiss gefunden werden. Investitionen lohnen sich nur in beiden Bereichen parallel. Wird ein Bereich vernachlässigt, wird der andere absterben. Bei der Jugend wird die Abteilung der Linie treu bleiben und mit ausgebildeten Trainern und Pädagogen eine kontinuierliche Nachwuchsarbeit betreiben. Es ist uns gelungen, nicht nur sportlich qualifizierte Jugendliche hervorzubringen, sondern auch die Trainer aus den eigenen Reihen zu gewinnen. Auch das Schulprojekt, die Talentfördergruppe in Kooperation mit der Martin-Luther-Schule Rimbach und der Schlosshofschule Mörlenbach wird weiterleben. Die Tischtennisabteilung des SV Mörlenbach bleibt Talentzentrum beziehungsweise einer der ausgewählten Elitevereine des Hessischen Verbandes.

ECHO: Wo steht die Tischtennisabteilung des SV Mörlenbach in fünf Jahren?

Helmling: Es wird nicht einfach. Fakt ist allerdings: Der SV Mörlenbach hat mit den Jugendlichen ein Potenzial, von dem andere Vereine träumen. Dies zeigt nicht zuletzt die laufende Runde. Dieses Potenzial gilt es weiter zu fördern. Dann bin ich auch überzeugt, dass wir in zwei bis drei Jahren aus nahezu eigener Kraft locker in der Hessenliga oder höher bestehen können.

 

SV Mörlenbach 1896 e.V.
Geschäftsstelle: Schulstraße 2/Clubhaus im Stadion · 69509 Mörlenbach
Postfach 1323 · 69505 Mörlenbach
E-Mail: sv-moerlenbach@t-online.de
Tel.: 0 62 09 / 52 90 · Fax: 0 62 09 / 53 01

     
 

© 2014 SV Mörlenbach. Alle Rechte vorbehalten.