Fußball-Junioren Gondreville 20.09.

Geschrieben von Jürgen Dreißigacker am . Veröffentlicht in 2016

Place de Mörlenbach eingeweiht

Mörlenbach. Einen Traum von „Savoir vivre“ erlebte eine große Mörlenbacher Delegation aus Partnerschaftsfreunden, Jagdhornbläsern, Jugendfußballern vom SV/BSC, deren Betreuer und Eltern am Wochenende in der befreundeten Commune Gondreville in Lothringen. Der Gegenbesuch zum zehnjährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Mörlenbach und Gondreville stand an.

Die französischen Gastgeber brauchten dabei ihren Mörlenbacher Freunden nicht jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Denn die waren „wunschlos glücklich“ – bei dem Empfang, der Bewirtung und dem Programm, zuletzt bei der großen Feier im großen „Salle des Sports“ an den Gestaden der altehrwürdigen „Moselle“, die an dieser Stelle noch jung in ihrem Verlauf bis nach Koblenz in den Rhein ist.

Die Jugendgruppe des SV/BSC Mörlenbach stellte mit ihrem Anhang eine große Bereicherung des Treffens dar, nicht nur in nummerischer Hinsicht. Die Jungs waren zumeist in Privatfamilien untergebracht und erlebten dabei auch persönliche Kontakte. Handfeste körperliche Kontakte erlebte der Kader der U 15 dann beim Freundschaftsspiel mit den Gleichaltrigen vom AS Gondreville, der Association Sportive. Es ging zur Sache. Sehr gut eingestellt und betreut von Uli Guschelbauer und Marc Renzland siegten die Mörlenbacher Gäste nach drei völlig unterschiedlichen Dritteln mit 7:3.

Internationale Begegnung: Zu einem Freundschaftsspiel trafen sich die beiden U-15-Teams vom AS Gondreville um dem SV/BSC Mörlenbach. Die Gäste aus dem Weschnitztal siegten mit 7:3. Bilder: Michael Kochendörfer

Das Ergebnis war Nebensache. Einer der Protagonisten des Gastgeberteams aus Gondreville, Michael Silvetti, bekam als Schiedsrichter das Spiel wieder in den Griff. Die guten Gespräche, Freundlichkeit und Herzlichkeit bestimmten die Kontakte über das Wochenende. Und sollte es mit den Sprachkenntnissen einmal hapern, waren da noch immer Jutta Meyer vom Partnerschaftsverein (Französisch-Lehrerin an der MLS), die unermüdlich Dolmetscherdienste übernahm, oder Gisela Bruggner, Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Delegationsleiterin der Mörlenbacher. Wortführer bei den offiziellen Anlässen waren die beiden Bürgermeister Raphael Arnould und Jens Helmstädter. Eröffnet wurde der Reigen nämlich durch die feierliche Enthüllung des Schildes für den eigens den deutschen Freunden gewidmeten „Place de Mörlenbach“. Der Platz soll vor allem die Jugend ansprechen, unmittelbar in der Nähe von Kindergarten, Bolzplatz mit Wurfkörben und Stadion.

Verbundenheit bekräftigt

Seinen Stolz auf die Freundschaft zwischen Gondreville und Mörlenbach brachte Raphael Arnould zum Ausdruck: „Die Bürger unserer beiden Gemeinden wollen sich unaufhörlich besser kennenlernen und zusammen handeln. Aus diesem Grund wollen wir symbolisch unsere Verbundenheit zum zehnjährigen Bestehen der Freundschaft bekräftigen und diese öffentliche Grünanlage ,Mörlenbach‘ benennen.“

Die Freude darüber brachte Jens Helmstädter auf den Punkt: „Schon nach zehn Jahren einen Platz nach Mörlenbach zu benennen, macht uns stolz und dankbar zugleich.“ Beiden Bürgermeistern war es wichtig, dass es Menschen in Gondreville und Mörlenbach gibt, die die Freundschaft, die Begegnungen immer wieder beleben, und dafür nicht wenig Zeit und Einsatz aufbringen, „damit diese Städtepartnerschaft mit Elan fortgesetzt wird“.

Neben Gisela Bruggner, Jutta Meyer, Rosa Heußner, Ellen Förster und Michael Habeck sind auf Mörlenbacher Seite vor allem die Jagdhornbläser mit Seppl Knapp und die Jugendabteilung des SV/BSC Mörlenbach zu nennen, die bereits im Frühjahr an einem Fußballturnier der E- und F-Jugendlichen in Gondreville teilnahm. Auf Seiten der französischen Gastgeber sind dies besagter Michael Silvetti und Gérard Boulanger, unterstützt von einem unermüdlich arbeitenden, charmanten Team aus Damen und Herren. mk

Rührig in Partnerschaftsfragen zeigen sich stets die Jagdhornbläser Mörlenbach mit Seppl Knapp. Auch bei den Verschwisterungsfeierlichkeiten in Gondreville (siehe neben stehenden Artikel) bereicherten sie das Rahmenprogramm. Dabei ist den aufmerksamen Bläsern aufgefallen, dass das Schild mit dem Logo „Mörlenbach – zentral im Weschnitztal“ und nicht mit dem offiziellen Wappen der drei Glocken geschmückt ist. Da hat wohl das Internet den Machern einen Streich gespielt.

Wenig auszusetzen gab’s dagegen am Kulturprogramm der französischen Gastgeber am Festabend im „Salle des Sports“. Insbesondere die Kinder der Grundschule „École René Cassin“ machten den deutschen Gästen Freude. Unter der Anleitung ihrer Deutsch-Lehrerinnen interpretierten sie auf höchst unterhaltsame und charmante Art den deutschen Schlager-Klassiker „Mein Hut der hat drei Ecken“.

Tempogeladen, erfüllt mit jeder Menge an Show-Elementen, einem Hauch Erotik beim Can Can und einer geballten Ladung bei den aufreizenden Kostümen sind die Darbietungen der Gruppe der Tanzschule von Marie-Laure Hazard. Damit hat sie sich bereits durch mehrere Auftritte in Mörlenbach einen Namen gemacht.

Nach den gewaltsamen Vorfällen in jüngster Zeit in Frankreich und Deutschland, den Reaktionen von Fremdenfeindlichkeit und Abschottung in vielen Ländern in der Folge der Flüchtlingsbewegungen war es beiden Bürgermeistern, Raphael Arnould und Jens Helmstädter, nicht danach, das Hohelied auf das Vereinte Europa zu singen. So sagte Arnould: „Die beste Antwort ist der Zusammenhalt und der Respekt. Unsere Partnerschaft zeigt, dass wir zusammenhalten.“

Helmstädter bedankte sich im Namen der Mörlenbacher Delegation für die großartige Gastfreundschaft der Franzosen, mit Köstlichkeiten aus Lothringen, von der Vorspeise der Paté über Huhn, Kartoffelauflauf bis hin zum leckeren Kuchen.

Die Gäste revanchierten sich mit Odenwälder Spezialitäten, den verschiedenen Käsesorten und Schwarzbrot. Bruggner formulierte es so: „Wir lieben den Brie, uns schmeckt aber auch unser Käse.“ mk

Die Bürgermeister Raphael Arnold (links) und Jens Helmstädter bei der Einweihung des Place de Mörlenbach.

 

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