Fußball 01.07.

Geschrieben von Jürgen Dreißigacker am . Veröffentlicht in 2016

Fußball: Der 14-jährige Max Burock vom SV/BSC Mörlenbach wird für sein Fair Play vom DFB ausgezeichnet / Einen unberechtigten Elfmeter am Tor vorbeigesetzt

Mit Absicht: Fehlschuss für die Fairness

Mörlenbach. „Das wäre natürlich blöd gewesen, wenn der Elfer trotzdem reingegangen wäre. So gut spiele ich aber schon, dass ich es schaffe, vorbeizuschießen.“ Max Burock muss lachen, als er wieder einmal auf seinen Elfmeter angesprochen wird. Der 14-jährige B-Jugendspieler des SV/BSC Mörlenbach wurde vom Bergsträßer Förderverein Fußball geehrt und erhielt auch den Fair-Play-Preis des Deutschen Fußball-Bundes, weil er in einem C-Jugendspiel der Mörlenbacher beim TV Lampertheim einen seiner Meinung nach unberechtigten Strafstoß absichtlich neben das Tor setzte.

„Das war locker vorbeigeschossen“, kommentierte Max Burock seine Aktion, die ihm viel Respekt von seinen Mannschaftskameraden, den Gegnerspielern und den Zuschauern - und jetzt eben auch von offizieller Seite einbrachte.

Schiri besteht auf die Ausführung

„Ich bin in den Strafraum gegangen, der Gegenspieler hat ein Bein reingestellt und den Ball getroffen. Ich hatte das Gefühl, dass ich zu leicht hingefallen bin und es kein Foul war. Der Schiedsrichter entschied sofort auf Elfmeter. Ich bin direkt aufgestanden und habe ihm gesagt, dass das keiner war. Aber er wollte seine Entscheidung nicht zurücknehmen. Also habe ich mir den Ball geschnappt und mit Absicht vorbeigeschossen“, erzählte der Mörlenbacher. Groß nachdenken musste er nicht, für Burock war sein Fair play selbstverständlich, „dazu haben mich auch meine Eltern irgendwo erzogen“.

„Großen Respekt für Deine Tat, die hoffentlich viele Nachahmer finden“, sagte der Bergsträßer Jugendwart Sascha Wilke bei der Ehrung, die auch der Bergsträßer Landrat Christian Engelhardt vornahm. Mörlenbachs Jugendleiter und Trainer Uli Guschelbauer ist stolz auf seinen Schützling. „So etwas habe ich in 40 Jahren Fußball noch nicht erlebt“, sagte Guschelbauer, der früher selbst als Stürmer im Strafraum für Gefahr sorgte. Es sei die Philosophie beim SV/BSC, die Jugendlichen auch in der sozialen Kompetenz weiterzuentwickeln - Burocks Aktion ist dabei ein Volltreffer. Bereits die jüngsten Kicker, die Bambini und F-Jugend, müssen ihre Spiele selbst schiedsrichtern, nur wenn sie sich nicht einigen können, greifen die Betreuer ein. „Fair play soll sich dann in den älteren Jahrgängen fortsetzen“, sagte Guschelbauer. Er beschreibt Max Burock als Fußballer, der mit viel Einsatz und Kampf, aber immer fair spiele. „Max ist ein groß gewachsener Allrounder, der im Angriff mit seiner Schnelligkeit, aber auch in der Abwehr eingesetzt werden kann“, meinte Guschelbauer.

Seit der E-Jugend spielt Burock beim SV/BSC und half als C-Jugendlicher schon in einer jungen B-Jugend aus, die ansonsten keine Mannschaft zusammenbekommen hätten. Nach einer mäßigen Saison hofft Burock, der in Rimbach die Martin-Luther-Schule besucht, jetzt auf mehr Erfolge.

Lieblingsspieler ist Thomas Müller

Aber erst mal drückt Max Burock der deutschen Nationalmannschaft die Daumen auf dem Weg zur Europameisterschaft: „Es gibt starke Konkurrenz, doch ich glaube an den Titel.“

Und wenn dann noch Lieblingsspieler Thomas Müller nicht mehr vorbeischießt und endlich wieder trifft, ist die Fußballwelt für den Fan des FC Bayern München vollkommen in Ordnung. Müllers Nationaltrikot mit der Nummer 13 hat Max Burock schon, und mit dem Gutschein vom DFB wird er sich im Internetshop wohl das Trainings-T-Shirt der Nationalkicker holen - Fairness lohnt sich eben manchmal doch. beg

Fair geht vor: Der Mörlenbacher Max Burock wurde vom DFB und vom Bergsträßer Förderverein Fußball ausgezeichnet. Bild: Kopetzky

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