Volleyball 12.05.

Geschrieben von Jürgen Dreißigacker am . Veröffentlicht in 2015

Volleyball: SV Mörlenbach verliert im Tiebreak, kann aber nach dem Verzicht des VSG Elz-Goldener Grund noch auf den Aufstieg hoffen

Ein Ritt auf der Rasierklinge

Wiesbaden. Was war denn das für ein Volleyballspiel? Das Relegationsspiel um den Aufstieg zwischen dem SV Mörlenbach und dem VSG Elz-Goldener Grund wird Zuschauern und Spielern noch lange in Erinnerung bleiben. Die Mörlenbacher, mit 50 Fans im Reisebus nach Wiesbaden gereist, erlebten ein Wechselbad der Gefühle und können am Ende noch auf den Aufstieg hoffen.

„Es war ein ständiger Ritt auf der Rasierklinge“, fasste Bodo Kalesse, Ehrenmitglied des SVM, in seiner Busansprache zusammen. Das Spiel war noch keine 15 Bälle alt, da schluckte der SVM schon kräftig: Zuspieler Michael Klieber, der Taktgeber im Mörlenbacher Aufbauspiel, verletzte sich am Knie und konnte nicht mehr mitwirken. Für ihn musste sich Trainer Hendrik Dietz einwechseln, der seit zwei Jahren kein Spiel mehr bestritt. Was der ebenfalls stark angeschlagene Dietz dann im Spielverlauf erkämpfte, war beeindruckend. Dennoch war der SVM im ersten Teil der Partie zu nervös und fahrig, zu langsam im Block und zu selten kamen die Angriffe durch. „Wir haben zwei Sätze lang mit angezogener Handbremse gespielt“, so Dietz nach dem Spiel. Mit zwei Satzniederlagen (22:25, 19:25) drohte sogar eine richtige Schlappe.

Doch der SVM zeigte Moral, angepeitscht von den eigenen Fans, die, mit zunehmendem Spielverlauf, nichts mehr auf den Sitzen hielt. „Ab dem dritten Satz war bei uns der Knoten geplatzt. Wir haben endlich so gespielt, wie wir das die gesamte Saison gemacht haben“, sagte Libero Klaus Fraas. Der SVM, chancenlos in den beiden Auftaktsätzen, drehte vollends auf und zog nach einem 25:18- und 25:12-Erfolg doch noch in den nicht mehr für möglich gehaltenen Tie-Break ein. Doch hier sah es zunächst düster aus: mit 2:9 lagen die Mörlenbacher wieder aussichtslos zurück, um dann doch wieder eine Aufholjagd zu starten. Nach zwischenzeitlichem 10:10 hatte der SVM dann sogar beim Spielstand von 14:13 den Matchball, konnte ihn aber nicht verwerten. Und dann siegte mit 16:14 in der Verlängerung nach 118 Spielminuten der VSG Elz-Goldener Grund. „Da hat man nach dem Spiel natürlich nur in traurige und erschöpfte Gesichter geschaut, auch wenn das ein wahnsinnig tolles Spiel war, das die Mannschaft gezeigt hat“, so Volleyball-Abteilungsleiter Andreas Kalesse.

Doch die Hoffnung auf den Aufstieg kehrte kurioserweise nach Spielende noch mal zurück: Der VSG Elz-Goldener Grund erklärte nach Abpfiff, das man aufgrund der Personalsituation nicht aufsteigen wolle. Daher ist der SVM jetzt wieder erster Anwärter auf das letztmögliche Landesligaticket. Die Entscheidung fällt bis spätestens 31. Mai. „Das ist jetzt davon abhängig, was in der Landesliga und den oberen Ligen noch passiert“, so SVM-Kapitän Chris Augustin.

Trainer Hendrik Dietz zeigte sich insgesamt sehr erfreut über den Tag: „Dieses Spiel wird kein Spieler mehr vergessen. Ein großer Dank gilt unseren mitgereisten Fans, die uns ein Sportabenteuer ermöglicht haben. Und unserem Fahrer Jan Meiss, der uns vor dem Spiel gepusht hat.“ SV Mörlenbach: Dietz, Klieber, Augustin, Fraas, Lustig, Reinig, Willnauer, Othman, Drexler, Münch, Möhler, T. Rauch. rac

Mörlenbachs Trainer Hendrik Dietz (rechts) musste im Aufstiegsspiel gegen Elz selbst aufs Feld und freut sich mit Jochen Wilnauer und Tim Drexler über ein tolles Spiel, das dem SVM am Ende doch noch die Chance zum Landesliga-Aufstieg erhält. Bild: Reimer

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