Laufen für "Jakob"

am . Veröffentlicht in 2012

920 Euro für die Typisierungsaktion

 

Spendenlauf – 23 Sportler folgen dem Aufruf der Mörlenbacher Leichtathleten – Zeit für leukämiekranken Jakob drängt

MÖRLENBACH. „Weihnachten ist eine Zeit, in der man sensibler für in Not geratene Menschen reagiert“, sagte Susanne Brück im Gespräch mit dem ECHO. Zusammen mit Andrea Eberle und Jeanette Pannicke-Rell, Vorstandskolleginnen aus der Leichtathtletikabteilung des SV Mörlenbach, nahm sie am Samstag organisatorische Aufgaben wahr. Der Typisierungslauf wurde aus einer spontanen Idee heraus geboren.

„Wir laufen für Jakob“: So lautete das Motto, unter dem der Typisierungslauf der Leichtathletik-Abteilung des SV Mörlenbach am Samstag ausgerichtet wurde. Mehr als 20 Teilnehmer „erliefen“ am Ende über 900 Euro an Spendengeldern für den an Leukämie erkrankten Jakob aus Rimbach. Das Geld soll am Sonntag (23.) bei der Typisierungsaktion in Mörlenbach an Vertreter der Deutschen Knochenmarkspenderdatei übergeben werden. Foto: Manfred Ofer

Ziel der sportlichen Veranstaltung war es, möglichst viele Spenden zur Unterstützung der Typisierungsaktion am Sonntag (23.) im Bürgerhaus Mörlenbach zu sammeln. Einen Tag vor dem Weihnachtsfest bietet die DKMS dort in Kooperation mit der Gemeindeverwaltung potenziellen Knochenmarkspendern die Möglichkeit, sich durch Abgabe einer Blutprobe in die Kartei aufnehmen zu lassen. Im Wettlauf gegen die heimtückische Krankheit zählt jeder Teilnehmer.

„Im Fall von Jakob hat man ja zudem ein Gesicht vor Augen“, stellte Susanne Brück fest. „Es handelt sich nicht um eine anonyme Spende, da viele, die sich an unserem Lauf beteiligen, die betroffene Familie kennen“. Die Zeit drängt, und zwar mit jedem Tag, der verstreicht, ohne dass ein geeigneter Spender für Jakob gefunden wird. Auch der Lauf am Samstag wurde deswegen mit „heißer Nadel“ gestrickt.
„Wir laufen für Jakob“ war das Motto, unter dem 23 Teilnehmer an den Start gingen. Die kurzfristig aufgestellten Regularien sahen vor, dass jeder gelaufene Kilometer mit einem Euro als Spende verbucht wurde. Die Leichtathletikabteilung des SV Mörlenbach hatte sich bereit erklärt, das Geld aus eigener Kasse aufzubringen, um es am Stichtag in Mörlenbach einem Vertreter der DKMS zu übergeben.
Hintergrund der Bemühungen seitens der Leichtathleten sind die enorm hohen Kosten, die mit solch einer Typisierungsaktion verbunden sind. Die DKMS war in der Vergangenheit immer wieder auf Zuschüsse durch die öffentliche Hand und Spenden aus der Bevölkerung angewiesen. Das in Mörlenbach erlaufene „Kilometergeld“ fließt unter anderem in die Finanzierung des medizinischen Fachpersonals und der Geräte, die am 23. Dezember vor Ort benötigt werden.
Allein das Wissen darüber bedeutete zusätzliche Motivation für alle Läufer, die sich bei nasskaltem Wetter auf den Weg machten. Ausgangspunkt war der Parkplatz hinter der Jakob-Jäger-Halle. Fast alle Beteiligten kamen aus den Reihen der Leichtathleten. Aber auch aus Weinheim und Ober-Laudenbach begaben sich Läufer der guten Sache wegen an den Start. Die Anteilnahme ging aber auch über das rein Sportliche hinaus.
„Einige Läufer, die ihre Teilnahme absagen mussten, haben sich dafür mit einer privaten Spende an unserer Aktion beteiligt“, freute sich Andrea Eberle. Punkt 13 Uhr erfolgte der Startschuss für den Typisierungslauf. Die Läufer begaben sich auf eine 30 Kilometer lange Strecke, die sie unter anderem über die Juhöhe und Ober-Mumbach wieder zurück nach Mörlenbach führte.
Etwa auf der Hälfte des Weges betrieben die Veranstalter einen Stand mit Erfrischungen, der gerne in Anspruch genommen wurde. Es gab aber auch die Möglichkeit, als Nordic Walker eine Strecke von 16 Kilometer Länge zu bewältigen. Der Wille, zu helfen vereinte am Samstag: Die jüngste Teilnehmerin war eine Achtzehnjährige, die sich zum ersten Mal an die 30 Kilometer wagte. Mit Erfolg. Die ältesten Läufer fanden sich mit 78 und 79 Jahren unter den Walkern.
Insgesamt liefen die Teilnehmer am Samstag 506 Kilometer. Aufgestockt wurde die so erzielte Summe durch Erlöse aus der diesjährigen Kerwe und individuelle Spenden von Mitgliedern der Leichtathletikabteilung. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf 920 Euro. Jetzt hoffen alle, dass in den nächsten Tagen eine gute Nachricht bei der Suche nach einem geeigneten Knochenmarkspender das quälende Warten beendet. Das wäre das schönste Weihnachtsgeschenk. mano

Atempause: Andrea Eberle (links) vom Vorstand der Leichtathletikabteilung des SV Mörlenbach verteilte an einer Station der 30 Kilometer langen Strecke Erfrischungen an die Läufer. Foto: Manfred Ofer