Fußball: SV/BSC Fusionsfest: Die Mannschaft ist "unsere" Mannschaft

Abgeschirmt: Timo Randoll deckt den Ball gegen Mörlenbachs Sebastian Sattler ab. Im ersten Spiel nach der Fusion unterlag der SV/BSC Mörlenbach zwar dem klassenhöheren VfL Birkenau mit 3:4 Toren, beide Seiten waren mit den gezeigten Leistungen aber zufrieden. Bild: Kopetzky

MÖRLENBACH. Interviews, Ansprachen, Präsentationen, Musik, das Absingen der Nationalhymne von Erika Peschl und Daniela Zoubek: Die Fusion zwischen dem SV und dem BSC Mörlenbach zu einer Fußballabteilung wurde im Mörlenbacher Weschnitztalstadion zünftig gefeiert - auch wenn der SV/BSC sein erstes Testspiel gegen den VfL Birkenau mit 3:4 Toren verlor.

Abteilungsleiter Michael Laier übernahm vor gut 300 Zuschauern die Moderation des Ereignisses. Er unterhielt sich mit den beiden Vorsitzenden Bodo Kalesse und Jürgen Möhler, mit Bürgermeister Lothar Knopf und einigen Spielern. Eingeladen und gekommen war alles, was in Mörlenbach Rang und Namen hat: der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Gerhard Ohlig, der Landtagsabgeordnete Peter Stephan, die beiden Geistlichen Bernhard Hock und Martin Huber sowie Kreisfußballwart Reiner Held und sein Stellvertreter Gerhard Ripper.

Nur Vorteile

Aus allen Reden, Antworten und Äußerungen war gut herauszuhören: die Fusion bietet nur Vorteile: angefangen bei der Jugendarbeit, bei der sportlichen Perspektive des A-Ligisten SV/BSC Mörlenbach, beim größer gewordenen sportlichen Angebot auch für BSC-Mitglieder, der Möglichkeit, eine schlagkräftige Mädchen- und Frauenfußballabteilung wiederzubeleben oder bei der Vereinfachung in der Organisation der Platzvergabe.

Der Bürgermeister brachte es mit einem Satz auf den Punkt: "Diese Fusion war längst überfällig, allein damit die Streitereien aufhören, wer nun auf den Platz darf und wer nicht", erläuterte er die Sachlage auch aus Verwaltungssicht. Bodo Kalesse nannte die Fusion ein "historisches Ereignis", nachdem sich zwei Vereine "nach so langer Zeit wieder gefunden haben".

Kalesse und Möhler

Und allgemein begrüßt wurde auch, dass es dank der wohlwollenden Kooperation des Hessischen Fußballverbandes mit der Namengebung SV/BSC geklappt hat, dass sich die Fusion auch in den Funktionsverteilungen für den Gesamtverein und in der Abteilung niedergeschlagen hat. Vorsitzender ist Bodo Kalesse, sein Stellvertreter Jürgen Möhler: "Ehrlich gesagt, ist es mir fast ein bisschen peinlich, dass ich gleich zum stellvertretetenden Vorsitzenden in den Reihen des SV gewählt wurde."

Die Verantwortung für die Fußballabteilung teilen sich Michael Laier und Jürgen Klein. Uli Guschelbauer ist Jugendleiter. Als Trainer der ersten Mannschaft fungieren Andree Merkel und Josip Pahljina. Und selbst die Arbeit als Berichterstatter über die Spielverläufe teilen sich mit Stephan Wiegand und Helmut Baumgärtner in Zukunft ehemalige SV- und BSC-Mitarbeiter.

Den Status quo und die Atmosphäre in der fusionierten Abteilung fasste Möhler mit einem Satz zusammen: "Hier und da gibt es Akzeptanzprobleme. Aber wir müssen uns ganz einfach alle daran gewöhnen, dass die rechte Garage jetzt nicht mehr dem SV und die linke nicht mehr dem BSC gehört. Und man muss sich auch erst daran gewöhnen, dass die Mannschaft, die zu Hause am Sonntag aufläuft, unsere Mannschaft ist."

Mit dem ersten Testspiel gegen den klassenhöheren VfL Birkenau wissen die Mörlenbacher Fußballfans jetzt auch, wie "ihre" Mannschaft, der SV/BSC, auflaufen wird: ganz in Blau mit gelben Stulpen. Nur Torwart Dirk Zeume trug schwarze Stulpen.

Gegen den Kreisoberligisten entwickelte sich dann ein munteres Spiel mit sieben Toren. Am Ende siegten die Gäste mit 4:3. Das Ergebnis war zweitrangig. Die Trainer Merkel und Pahljina auf der einen und Birkenaus Spielertrainer Steffen Maas auf der anderen Seite nahmen wertvolle Aufschlüsse über den Leistungsstand ihrer Teams und einzelner Spieler zu dem frühen Zeitpunkt der Saisonvorbereitung mit. Über Phasen lief der Ball bei der von Thomas Kollerer geleiteten Partie recht flott. Die Mörlenbacher gingen mit einer 2:1-Führung auch dank des Gastgeschenkes der Birkenauer in die Kabine. Nach der Auswechslung eines gesamten Mannschaftsteils war der Spielfluss etwas dahin. Die Gäste erarbeiteten sich einen 4:2-Vorsprung, bevor kurz vor Schluss Josip Pahljina noch einmal auf 3:4 verkürzte. Tore: 0:1 Patrick Dietrich (17.), 1:1 Eigentor (29.), 2:1 Beck (36.), 2:2 Timo Randoll (59.), 2:3 Pohl (67.), 2:4 Timo Randoll (73.), 3:4 Josip Pahljina (88.). mk